Ayten Öztürk, eine Sozialistin und couragierte revolutionäre Frau aus der Türkei, wurde 8. März 2018 vom Türkischen Geheimdienst entführt und 6 Monate in einem geheimen Folterzentrum festgehalten. Sie blieb standhaft und überlebte. Die Folterer setzten sie an einem abgelegenen Ort aus, wo sie dann innerhalb weniger Minuten „wie durch Zufall“ von „Uniformierten“ aufgegriffen wurde. Die Willkür der türkischen Behörden dauertseitdem an: Zuerst 3,5 Jahre Gefängnis, dann Hausarrest und schließlich erneut Gefangenschaft, die Zeit ihres „Verschwindens“ in Folterhaft blieb unhinterfragt.
Ayten hielt in einem Buch fest, was ihr widerfahren war. Sie hat nicht aufgehört die systematische Folter in der Türkei anhand der eigenen aber auch anderer Erfahrungen zu entblößen und für Gerechtigkeit zu kämpfen. Deshalb soll Ayten Öztürk mundtot gemacht werden und so wurde sie mit unnachgewiesenen Behauptungen zu doppelter lebenslanger Haft verurteilt. Der Akt befindet sich derzeit beim türkischen Verfassungsgericht. Ayten sitzt in Haft: unschuldig, ohne Beweise, als Strafe für ihre unbeugsame Haltung. Ihr Buch, in dem sie die von ihr erlebten schmerzlichen Erfahrungen und ihren täglichen Widerstand dagegen festhielt, stieß zunächst wie erwartet auf staatliche Zensur und Verbot, konnte aber erfolgreich bekämpft werden. Nun ist das Buch auch auf Deutsch erhältlich und es werden einige Exemplare vor Ort erhältlich sein.
Wir lesen einige Passagen aus dem Buch und zeigen den Film „The Ayten Revolution“ von der italienischen Journalistin Eliana Riva, die Ayten über Monate im Hausarrest in Istanbul besuchte und ihre Geschichte dokumentierte.
Die Veranstaltung ist ein notwendiger Akt der Solidarität, um dieses Unrecht aufzuheben, die Folter zu verurteilen und ein faires Verfahren, das die Freilassung von Ayten zur Folge hat zu fordern…