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Seit über 40 Jahren werden im Kulturzentrum im Amerlinghaus alterspolitische Anliegen zum Thema gemacht.
Wir setzen uns dafür ein, ältere Menschen darin zu stärken, selbstbestimmt und aktiv zu leben – und auch darin, ihr Recht auf Entschleunigung wahrzunehmen.
Kreativität und Engagement werden gleichermaßen gefördert wie auch das Knüpfen von sozialen Netzwerken unterstützt.
Die Thematisierung von Problemlagen im Zusammenhang mit Alter und Älterwerden und die Entwicklung alternativer (auch politischer) Handlungsansätze sind entscheidende Ausgangspunkte der alterspolitischen Tätigkeiten im Amerlinghaus: Recht auf Selbstbestimmung, Recht auf Differenz und Gleichwertigkeit in der Gesellschaft, Recht auf aktive Mitgestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen und urbaner Räume auch im Alter und unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder materiellen Ressourcen sind grundlegende Themen in einer kritischen und emanzipatorischen Bildungs- und Kulturarbeit.
Die Anforderungen, die gegenwärtig auch an ältere Menschen gestellt werden, zielen breitenwirksam auf eine Selbst-Aktivierung und Selbst-Optimierung unter Wettbewerbs- und Leistungsdruck.
Es gilt nicht nur individuell, sondern auch im Bereich von Bildung, sozialem und (inter-)kulturellem Engagement verstärkt das Postulat von Konkurrenz und Erfolg. Letzterer wiederum wird dabei als Ergebnis individualisierter Anstrengungen und Leistungen dargestellt und nicht im Kontext sozialer Machtverhältnisse.
Frauen arbeiten viel, ein großer Teil dieser Arbeit ist aber unbezahlt. Weil das Pensionssystem an bezahlter Arbeit ausgerichtet ist, droht im Alter Armut.
Unser Anliegen ist, solidarische Konzepte und gemeinschaftliche Praxen entgegen einem an Wettbewerb und Konkurrenz orientierten Gesellschaftsmodell sichtbar zu machen, auszuprobieren und weiterzuentwickeln.
Wir stellen die Frage, was eine Orientierung an anderen Maximen wie z. B. die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse aller, Solidarisierung statt Konkurrenz u.ä. für die gesellschaftliche Zukunft bringen könnte.
Wie entstehen hier Handlungsfähigkeit und Gestaltungswünsche? Wie können wir Erfahrungs- und Handlungsräume aufmachen, uns intergenerationell austauschen und tätig werden?
Ziel unserer Arbeit ist es, Möglichkeitsräume auszuloten, Mut zu Utopien zu entwickeln, miteinander zu experimentieren, kreativ zu werden und solidarische gesellschaftliche Praxen auszuprobieren.
Intergenerationeller Austausch, Kreativität und Selbstbestimmung in der Bildung für die Generation 60+ sind dabei zentrale Anliegen.